Happy End

Ricco vom Töwerland

Moin,

Καλημερα (sprich kalimera),

oder für die Nicht-Norddeutschen & Nicht-Griechen unter euch: Guten Tag!

 

geboren wurde ich in Griechenland -in Patras- und habe dort als Begleiter eines Jägers gearbeitet. Meine Arbeit habe ich wohl nicht sooo gut gemacht, denn der alte Chef hat mich vor die Tür gesetzt!  Eine ganze Zeit war ich dann obdachlos und wusste nicht, wie ich an Nahrung kommen könnte. Nur mit Glück habe ich diese grausame und gefährliche Zeit überlebt: man hat mich nicht umgebracht,

ich wurde nicht überfahren und bin auch nicht verhungert. 

Letztes Jahr hat mich dann Maria gefunden und zu Adda in die Pension gebracht. 

Dort war ich zwar in Sicherheit, hatte etwas zu essen und trinken, aber mein Leben war trotzdem nicht schön: meine Unterkunft war klein, ganz klein.

 

Vor die Tür konnte ich nicht...wie all die anderen

Kumpelinen und Kumpels von mir auch nicht.

Das war so schrecklich, ihr könnt es euch nicht vorstellen...

und ich habe gelitten und wurde immer dünner und dünner. 

Im Mai kam Renate aus Deutschland und hat Maria besucht. Sie kamen auch in die Pension...Renate hat mir gesagt, sie nimmt mich mit nach Deutschland,

dort wären liebe und nette Menschen, dort würde ich ein neues Zuhause bekommen. 

 

Tja, was soll ich sagen, im Juni flog ich dann nach Hamburg und von dort ging es weiter mit dem Auto zu meiner Pflegefamilie - Vanessa und Tim- nach Schleswig-Holstein. Das war dort sehr schön. Ich lebte auf einem Bauernhof und alle waren sehr lieb zu mir. Ich hatte ein gemütliches Schlaflager und habe regelmäßig etwas zu essen und trinken bekommen. Man drückte mit mir sogar die Schulbank und erkundete die Gegend mit mir.

Aber es war von Anfang an klar, dass diese Bleibe nur eine Übergangslösung sein sollte. Renate wollte eine richtige Familie,

ein richtiges -endgültiges- Zuhause für mich finden.

 

 Aber keiner wollte mich...warum eigentlich nicht?

Ich habe wirklich gute Manieren, bin total nett & freundlich

und sehe auch noch gut aus.

Mittlerweile habe ich nämlich durch die Fürsorge von

Vanessa und Tim wieder ein paar Kilo zugelegt. 

 

So verging ein Monat nach dem anderen...erst kam der Herbst, dann der Winter mit all dem Schnee...und keiner interessierte sich für mich.

Tja, bis zum 19. Februar 2011 - 5 Tage nach dem Valentinstag-, da stand plötzlich eine Frau bei "uns" auf dem Hof und wollte mich, mich besuchen!

Was habe ich mich gefreut! Das war vielleicht toll!!!

 

Sie war total nett zu mir und wir haben sogar einen schönen Spaziergang zusammen gemacht. Die Frau hat viel mit mir gesprochen und auch erzählt, dass eigentlich ein Mann sie begleiten wollte. Aber das hat irgendwie terminlich nicht geklappt. 

 

Diese Frau hat dann zu mir gesagt, ich könnte mit ihr mitfahren - wenn ich wollte. Sie würde mich sehr nett und schön finden. Renate meinte zu mir,

es wäre meine Entscheidung.

Wenn ich diese Frau auch mag und mitfahren möchte,

könnte ich das gerne machen.

Bei ihr bzw. bei ihnen hätte ich es gut, sie würden mir ein gutes Zuhause bieten können.

Aber Vanessa und Tim fanden das nicht so toll, sie wollten mich lieber am Sonntag

dort hinfahren und schauen, wie es dort bei den Leuten so ist.

 

Hmmm, was also machen???

Sie schien ganz ok zu sein und mich mochte sie anscheinend auch – denn sie ist ja

auch nur meinetwegen hier hergekommen. Da mein Zuhause in Schleswig-Holstein

doch nur vorübergehend war, habe ich nicht lange überlegen müssen.

So willigte ich ein, mir am Sonntag mit Vanessa und Tim,

mein -eventuelles- neues Zuhause anzusehen.

 

Dann kam der Sonntag, wir machten einen langen Ausflug mit dem Auto

nach Niedersachsen und kamen gegen Mittag bei der Frau an.

Sie hat sich riesig gefreut mich wiederzusehen.

Tja und dann haben wir uns alle erst einmal die Gegend und die Bleibe angeschaut.

War alles ganz ok und so habe ich entschieden, dort bei den Leuten zu bleiben.

Vanessa war natürlich super traurig,

aber bei ihr konnte ich eben nicht länger wohnen.

 

Ach so, ich muss euch jetzt natürlich noch sagen, wer diese Frau und dieser Mann sind, bei denen ich jetzt wohnen werde.

Das habe ich vor lauter Aufregung ganz vergessen.

 

 

Diese Leute bei denen ich jetzt wohne heißen übrigens

Roswitha &  ---, ihr kennt bzw. du kennt sie ja sicherlich.

 

  

…und ich, wer bin ich wohl???

 

 

Tja, ich bin ein vierjähriger English Setter.

Ab jetzt wohne ich in Kirchlinteln,

öfter könnt ihr mich aber auch auf Juist finden...irgendwo am 17 Kilometer

langen Strand, allerdings mit Schleppleine,

damit ich nicht meinem unbändigen Jagdtrieb nachgehe,

dort werde ich dann jede einzelne Muschel umdrehen und

nachschauen was da so drunter ist ;o))

 

...gestatten, mein Name ist Ricco,

Ricco vom Töwerland!

   

 

(Töwerland heißt soviel wie Zauberland, so nennt man auch die Insel Juist).

Aber auf mich trifft es irgendwie auch zu.

Menschen, die ein Herz für Tiere haben, das ist auch irgendwie wie ein Zauber.

  

...und ohne Maria, Renate, Vanessa und Tim wäre ich

heute sicherlich nicht hier bei meinem neuen Frauchen.

Ich bin einer, von ganz vielen griechischen Hunden, aber einer von den wenigen Hunden,

der mit dem Leben davon gekommen ist.

 

Danke,

dass ihr mich von dort weggeholt und mir ein neues Zuhause organisiert habt.

Das werde ich euch nie vergessen.

 

Danke für alles, was ihr für mich getan habt.

Februar 2011

 

* * * * * * * *

 

Ostern 2014

Frauchen und ich gehen jetzt alleine durch das Leben.

Wir haben uns!

Aber ich bin guter Dinge,

weil es meinem Frauchen und mir TROTZDEM jetzt gut geht.

Wir zwei gehen durch dick und dünn,

halten zusammen, starten neu durch 

und stellen die Welt auf den Kopf.

 

Wir sind ein Dream Team!

...und wer weiß, was die Zukunft für uns Tolles bereithält!

 

* *  *  *  *  *  *  *  *  *  *  *  *  *

 

Der Himmel hat einen hellen Stern 

14. Februar 2007 - 8. Januar 2019

 

Mein kleiner Seelenhund, Du warst so unendlich tapfer, hast gekämpft,

aber du hast den Kampf - wir haben diesen Kampf - verloren.

Gestern um 19 Uhr musstes du, lieber Ricco, über die Regenbogenbrücke gehen.

Du bist ganz friedlich Zuhause in meinem Arm eingeschlafen.

Ich bin am Boden zerstört und unendlich traurig, aber du bist jetzt in einer anderen Welt und dir geht es da gut, du hast keine Schmerzen mehr. 
Nie wieder werden wir gemeinsam durch die Wälder streifen,

nie wieder wirst du deinen Garten umpflügen,

nie wieder werden deine Pfotenabdrücke am Strand ihre Spuren lassen.


Danke für die tollen, spannenden und liebevollen Jahre. Wir Zwei hatten uns immer vorgenommen, wie schaffen es gemeinsam, einmal um die Welt...das Ziel haben wir leider nicht erreicht, aber wir haben immerhin an die 30000 km geschafft. 
Danke, dass du in all den Jahren so an meiner Seite warst, dass du immer an meiner Seite gewesen bist.

Gute Reise mein Kleiner und grüsse Alle, die da Oben schon sind....

die warten schon auf dich. 


In meinem Herzen hast du so unendlich viele Pfotenabdrücke hinterlassen.......